Lefkogia

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Lefkogia von Asomatos aus gesehen.

ist ein Dörfchen nahe dem libyschen Meer auf einer Höhe von 90 m gelegen,  35 km von Rethimnon entfernt und vom Meer gerade mal 3,5 km entfernt. Im südlichen Teil befinden sich kleine Berggipfel: der Modi zu Füßen des Ortes, links davon der Gipfel des Timeos Stavros und einen kleinen Hügel rechts vom Modi mit der Kirche des Agios Konstantinos und Eleni. Auf der nördlichen Seite befinden sich die Ausläufer des Gebirgsgipfels Kouroupa (mit den Dörfern Asomatos gegenüber und links Mariou).

Die Ortsgemeinschaft Lefkogia umfasst die Siedlungen: Lefkogia, Ammoudi, Gianniou und Skinária. Laut Volkszählung von 2011  hat sie 363 Einwohner (davon 283 in Lefkogia und 60 in Gianniou).

Herkunft des Ortsnamens

Lefkogia vom Timeos Stavros aus

Der tatsächliche Ursprung des Ortsnamens ist nicht eindeutig. Es gibt drei Herleitungen:
1. von der weißen Erde;  „Lefki Ji“ (weiße Erde – Λευκή Γή),
2. von den vielen weißen Blumen, die sich auf der Wiese und auf dem Feld der Schule befanden und schließlich von
„weißes Stück Land“ (“Λευκής Γαία”), welches anlässlich einer Heirat überlassen wurde.

Es ist nicht wirklich bekannt, wann und von wem das Dorf ursprünglich tatsächlich gegründet wurde. Die erstmalige schriftliche Erwähnung des Dorfes geht auf Fr. Barozzi (1577) zurück. Daraus lässt sich schließen, dass das Dorf schon lange davor existiert haben muss. In den „Arsinóe“-Publikationen (1) wird erwähnt, dass die ersten Bewohner und Gründer des Dorfes vier Familien waren, die von Gavdos kamen, um den korsarischen Überfällen zu entgehen. Und der Überlieferung nach sollen sie dort gesiedelt habe, weil vom Meer aus das Dorf nicht sichtbar ist (die Hügel Timeos Stavros und Modi direkt oberhalb von Lefkogia verdecken die Sicht). Zusätzlich bieten die beiden Bäche voller Weidengeflechte das ideale Versteck bei Überfällen.

In der Ortsmitte

Das Dorf wurde an einem ebenen Ort erbaut, zwischen zwei großen Bächen, die das Wasser von den umliegenden Abhängen sammelten. Sie vereinigen sich am westlichen Ende des Dorfes und fließen hinunter zum Meer in die Gegend Ammoudi. Im Sommer füllte sich das stehende Wasser der Bäche mit Myriaden an Froscheiern. Die Wege waren anschließend voll mit Fröschen, sodass die Nachbardörfer Lefkogia auch Froschdorf nannten. Tag und Nacht hörte man das Quäken der Frösche.

Kirchen

Es gibt folgende Kirchen im Ortsgebiet:

  • Heiliger Georg (Agios Georgios – Αγίοs Γεωργίοs)
  • Geburt der Jungfrau Maria (Gennisi tis Panajias – Γέννηση της Παναγίας), die 1813 erbaut und 1907 und 2007 renoviert wurde,
  • sowie die anderen Gebäude der Kirche des Heiligen Konstantin (Agios Konstantinos – Άγιος Κωνσταντίνος)
  • Heiliger Antonius (Agios Antonios – Άγιος Αντώνιος)
  • Heiliges Kreuz (Timeos Stavros – Τίµιος Σταυρός), auf dem Gipfel des gleichnamigen Berges, erbaut 1890.
  • Nach 1960 erbaute Kirchen:
    • Heiliger Nektarios (Agios Nektarios – Άγίος Νεκταρίος
    • Heilige Marina (Agia Marina – Άγια Μαρίνα)
    • Heiliger Fanourios (Agios Fanourios – Άγιος Φανουρίος)
    • Heiliger Dionysios (Agios Dionysios – Άγιος ∆ιονύσιος)
  • Letztere zwei Kirchen sind mit Spenden der Einwohner des Dorfes gebaut worden.
Timeos Stavros

Wasserversorgung

Die Einwohner des Dorfes bezogen ihr Trinkwasser aus einer Quelle, die am Fuße des Modi-Hügels entspringt und die im Jahr 1886 gebaut wurde, sowie aus einer Quelle an einem Ort namens Gaidourospilia.
Heute gibt es ein komplettes Wasserversorgungsnetz mit Trinkwasser, das aus der genannten Quelle und aus den Quellen der Kourtaliotis-Schlucht bezogen wird.
Außerdem gibt es ein vollständiges Abwassersystem.

Betriebe (Ölmühlen)

Vor 1950 gab es vier Ölmühlen und heute ist nur die 1915 gegründeten Genossenschaftsmühle
in Betrieb.

Strände

Die Strände „Ammoudaki“ (links) und Ammoudi (rechts)

Ungefähr 3,5 km vom Dorfplatz entfernt gibt es die Skinária, ein ruhiger Strand, der sich zum Tauchen anbietet, da er sehr tief ist. Ebenfalls von Lefkogia aus kann man die Strände Ammoudi und Ammoudaki besuchen, die jedes Jahr unzählige Besucher begrüßen. Diese drei Strände gehören zum Ortsgebiet von Lefkogia.

Produkte

Folgende Erzeugnisse kommen aus dem Dorf:

  • Olivenöl
  • Viehzucht
  • Biologische Gewächshaus-Produkte (Tomaten, Gurken)
  • Touristische Angebote

Die Acker- und Nichtkulturlandflächen der Lefkogianni werden durch offene und geschlossene Kreisläufe bewässert, die aus den Quellen der Kourtaliotis-Schlucht stammen.

Fußnoten

(1) leider konnte ich die „Arsinóe“-Publikationen nicht ausfindig machen …

Quellen

  • Ortsbeschreibung von Lefkogia auf der offiziellen Seite der Gemeinde Agios Vasilios 
  • Χώρια της π. Επαρχίας Άγιου Βασιλείου Ρεθύμνου; Τόμος Δ (4) του Έκδοση Διεθνούς επιστημονικού συνεδρίου για την πρώην επαρχεία Άγιου Βασιλείου; Ρέθυμνο 2011, Άννα Μανουσάκη-Καρπέτα – Λευκόγεια – σελ. 395

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Aktualisiert: 06.10.2023 — 17:36

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