Das Kloster Finikias

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Wiederaufbau des Klostergutes Finikias oberhalb der Soudabucht – Sellia/Plakias

Jeder der schon mal oberhalb der Soudabucht zu Fuß unterwegs war, wird sicherlich auf die Ruinen des früheren Dorfes Finikias gestossen sein und vor allem auf die bis 2016 verfallenen Gemäuer des ehemaligen Klostergutes.

Die Klosterruinen Frühjahr 2016 mit der schon 2009 erneuerten ehemaligen Olivenölfabrik (der „Neubau“ im Hintergrund)


Klostergeschichte

Dieses Klostergut war ein Ableger des Klosters “Prophet Elias” in Roustika. Der Gebäudekomplex, bestehend aus der Kapelle “Erzengel Michael”, dem Priorat, den Mönchzellen, den Räume der Hirten, der Bank, der Küche, den Lagerräumen und einer Ölfabrik, gehen auf das 18. Jahrhundert zurück (Gründung etwa 1750). Außerdem gab es für die Tiere des Klosters besondere Bereiche, wahrscheinlich außerhalb davon. Hinzu kamen riesige Flächen mit Olivenbäumen, daher die Oliven verarbeitende Fabrik und dessen besondere Bedeutung in der lokalen Olivenölproduktion. Bewohnt war die Anlage bis 1890 oder 1900 (es gibt unterschiedliche Angaben). Es scheint, daß während der Zeit des Eleftherios Venizelos als Justizminister des damaligen kretischen Staates (1899 – 1901) per Gesetz die Gebäude an die Besitzlosen Sellias übergeben wurden. Die unbebauten Flächen der Anlage wurden der Kirchengemeinde Sellia überlassen. Seitdem war das Klostergut einem starken Verfall preisgegeben.

Wiederaufbau

Seit 2009 existiert das Projekt des Wiederaufbaues, welches vom Finanzamt für Antikes autorisiert wurde. Es wurde von der Kirchengemeinde Sellia getragen. Die benötigten Gelder wurden durch Spenden der Gemeindemitglieder und Freunden der Gemeinde sichergestellt. Darüberhinaus beteiligte man sich am Crowdfunding-Programm der Nationalbank „act4greece“.

Der Beginn des weiteren Wiederaufbaus 2017

Seit 2009 wurde der Wiederaufbau betrieben, pausierte einige Jahre bis 2016. Seit ca. April 2017 wurde, sozusagen „unter Hochdruck“, am weiteren Wiederaufbau gearbeitet. Wer den alten Zustand noch kennt und heute das Kloster besucht, wird sehr überrascht sein, was sich in der Zwischenzeit verändert hat. Der Wiederaufbau wurde 2022 erfogreich beendet. Heute (2023) kann man es als eine neue griechisch-orthodoxe Pilgerstätte betrachten, die kirchliche Austellungsgegenstände beinhaltet, sowie eine volkskundliche Ausstellung zu früheren landwirtschaftlichen Gerätschaften (u. a. alte Ölpresse, Getreidemühlstein, landwirtschaftliches Werkzeug etc.) und früherer Lebensweise. Zudem beherbergt es die (recht umfangreiche) Bibliothek Sellia’s Es läßt sich zu Recht als das Kirchen- und Volksmuseum von Sellia bezeichnen.

Inzwischen ist das Kloster Finikias bequem per PKW zu erreichen, da die Zufahrtswege mittlerweile alle aspaltiert sind. Wobei die bequemste Zufahrt die von der oberhalb liegenden Strasse nach Sellia – Rodakino kommend ist. Allerdings hat durch die Asphaltierung der Charm unbefestigter Wege für Wanderer sehr gelitten …

Bildergalerie

Alle Fotos (©) Andreas Engelhardt

Quellen

  • “Αναστυλώθηκε το μοναστηριακό μετόχι στον Φοινικιά στα Σελλιά Άγιου Βασιλείου“
    Rethimnos News vom 15 Νoember 2017 ” von Manousos Klados
  • Kostas I. Andredakis; Οι Σελλιανοί, Των Σελλιών του Δήμου Φοίνικα Ρεθύνης; Ρέθυμνο 2003
  • Bei Facebook:
    Ιερα Μονη Αρχ.Μιχαηλ Σελλιων Ρεθυμνης-Φοινικιάς·Donnerstag, 8. Juni 2017
  • Αποκατάσταση Μοναστηριακού Συγκροτήματος Ιεράς Μονής Μιχαήλ Αρχαγγέλου στο Φοινικιά – Δ.Δ.Φοίνικα- Νότιο Ρέθυμνο

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Aktualisiert: 06.10.2023 — 17:38
  1. Dr. Ralph-Dieter Fedra

    Ein hilfreiche und engagierte Beschreibung – vielen Dank.

    Ich habe vorgeschlagen, diesen Link in dem „mapy.cz“ aufzunehmen.

    1. Vielen Dank für das Lob!
      Wo könnte ich den Linkeintrag bei „mapy.cz“ finden? Ich sehe dort keine Verlinkungen jedweder Art.

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